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Selbstliebe - ein wichtiges Ritual der tantrischen Praxis

Ein zentraler Aspekt unserer Sexualität ist ein Lernprozeß auf Basis von einem uns angeborenen Reflex, dem sogenannten Erregungsreflex. Die meisten von uns lernen früh - meisten bereits in der Kindheit oder später in der Jugendzeit, daß bestimmte Berührungen den Erregungsreflex auslösen können und diese die angenehmen Empfindungen im Genitalbereich verstärken. Auf diese Art lernen wir Menschen, uns bis zum Höhepunkt - zum Orgasmus - zu berühren und zu stimulieren. Mit diesen sexuellen Vorkenntnissen kommen die meisten Menschen ins erwachsene Leben und treffen auf einen Partner, mit dem sie Sexualität leben.

Kaum jemand weiß allerdings, daß die Art, wie er/sie gelernt hat, sich selbst zu befriedigen, sehr individuell ist und daß diese Art - oder Modalität - einen großen Einfluß auf die später gelebte erwachsene Sexualität ausübt.

Diese Modalität prägt nämlich die Art und Weise, wie wir uns sexuell mit dem Partner verhalten, in anderen Worten, wie wir Sex haben. Wenn wir beispielsweise durch viel Spannung und Druck oder rasche und mechanische Berührungen gelernt haben, die Erregung zu steigern und diese schnell zum Höhepunkt zu bringen, werden wir diese "Technik" auch beim Sex mit dem Partner anwenden bzw. suchen ...

Für den Mann könnte dies bedeuten, daß er schnelle Bewegungen mit viel Körperspannung braucht, die sehr ermüdend sein können und oft zum raschen Orgasmus führen, für die Frau, daß sie beim Sex gar nicht zum Höhepunkt kommen kann, weil sie den Druck oder die spezielle Berührung nicht bekommt, die sie bräuchte. Beide sind frustriert und verstehen nicht, was los ist, denn beide „funktionieren“ für sich alleine ganz gut!

Was in solchen Fällen auf jeden Fall hilft, ist sich Gedanken über die eigene Erregungsmodalität - so heißt es in der Fachsprache - zu machen: Wie mache ich das genau, wie setzte ich meinen Körper dabei ein? Bewegt er sich oder baut er große Spannungen auf? Was ist mit dem Becken? Brauche ich viel Druck und Spannung oder schnelle und punktuelle Reibungen?

Da die Art der Erregungssteigerung gelernt ist, ist zu jedem Zeitpunkt des Lebens möglich diese zu erweitern. Diese Erweiterung ermöglicht uns, für die nächste sexuelle Begegnung besser vorbereitet zu sein, denn dadurch lernt der Körper - und das Genital - offen für andere Berührungsformen zu sein, zum Beispiel langsame und zarte Berührungen, die weniger Körperspannung erzeugen und wobei sich der ganze Körper fließend und wohlig bewegen kann... Aber auch die Reise zwischen Erregungsreflex und Orgasmus lustvoller und kreativer zu gestalten.

Auf diesen Gedanken aufbauend ist der Abend zum angeleiteten Selbstliebe-Ritual eine Einladung sich mit dem eigenen sinnlichen, erotischen Potenzial zu beschäftigen und dieses lustvoll zu erforschen und zu erweitern. Den eigenen Körper auf einer sinnlichen und lustvollen Art zu bewohnen, erdet und zentriert uns in der Gegenwart. Unser Körper und seine lustvollen Gefühle werden zum Anker für mehr Präsenz.

Nächster Termin am 22.07.2014 Leitung Susanna-Sitari
Die Klitoris
Tantra erleben in Verbindung von Osteopathie und T...